Hänsel und Gretel, Kinder eines Besenbinderpaares, werden von der Mutter zum Beerensuchen in den Wald geschickt. Sie verirren sich in der Dunkelheit und müssen im Dickicht übernachten. Dort begegnen sie dem Sandmännchen, vierzehn Engeln und einem Taumännchen, die über alle Kinder wachen. Dennoch geraten die beiden schließlich in die Fänge der Knusperhexe. Die Kinder werden gefangen, gemästet und für den Backofen vorbereitet. Doch im letzten Augenblick gelingt es ihnen, die Hexe selbst ins Feuer zu stoßen. Befreit laufen sie den suchenden Eltern in die Arme.
Kaum eine andere deutsche Oper genießt weltweit so große Popularität wie „Hänsel und Gretel“. Eine Bearbeitung des aus Grimms Märchen stammenden Stoffes kombiniert Humperdinck mit den komplexen Entwicklungen von Richard Wagners Musikdramen. Die so entstehende einzigartig romantische Atmosphäre macht den unverwechselbaren Reiz dieser Oper aus.
Während auf der Bühne die Märchenfiguren stehen – Hänsel und Gretel, die Knusperhexe, das Sandmännchen und das Taumännchen –, tönt aus dem Graben das große Orchester Richard Wagners, erklingen Leitmotive und grandiose Zwischenspiele. Eine der anspruchsvollsten und raffiniertesten Partituren des 19. Jahrhunderts macht das Märchen zum Vergnügen nicht nur für Kinder und nicht nur zu Weihnachten.