„Ein Kind, dem nie Märchen erzählt worden sind, wird ein Stück Feld in seinem Gemüt behalten, das in späteren Jahren nicht mehr angebautwerden kann.“ Johann Gottfried von Herder, Schriftsteller, Philosoph und Theologe der Aufklärungszeit
Unermüdlich erzählen wir deshalb auf der Bühne Märchen – immer in der Verantwortung, dass tausende Kinder zum allerersten Mal den Theaterraum betreten und mit allen Sinnen dem Bühenerlebnis entgegenfiebern.
In diesem Jahr präsentieren wir ein Märchen, das zu den meist erzählten gehört – aber auch zu den meist umstrittenen: Eltern bringen aus sozialer Not ihre beiden Kinder tief in den Wald und hoffen, dass Hänsel und Gretel dort verloren gehen.
Auf ihrem Irrweg gelangen die ausgestoßenen Kinder an das Lebkuchenhaus einer Menschen fressenden Hexe. Mit List können sich beide befreien und kehren mit reichlich Schmuck und Nahrung zurück zum Elternhaus.
Entgegen der Haltung der 70er Jahre, die das Erzählen der Volksmärchen in Frage stellte, werden wir uns gemeinsam mit den jungen Gästen hinein stürzen in diese Geschichte über böse und gut, dumm und schlau, traurig und lustig, hungrig und satt, dunkel und hell, unglücklich und glücklich.
Ricardo Viviani is a director and choreographer based in Wuppertal, Germany. He was born in São Paulo in 1960, studied Ballet at the Balé Stagium, Joffrey Ballet School NYC, improvisation, composition and choreography with Rolf Gelewski, David van Thiegen, Kirk Nurok and with the legendary Bessie Schoenberg, and was on scholarship programs at various dance institutions in Brazil and USA. He also studied Biology at the University of São Paulo, Theater Direction at the Escola de Comunicação e Artes at the USP and currently studying 'Kulturwissenschaften' (Cultural Sciences) at the Fernuniversität in Hagen.